Offener Brief an den Europäischen Bürgerbeauftragten und die Mitglieder des EU Parlaments

innerwelt

Dieser offene Brief ist in einem Gemeinschaftsprojekt entstanden. Vielen Dank an alle, war eine tolle Zusammenarbeit!

Aufruf:

Um diesen Brief möglichst weit zu verbreiten, brauchen wir eure Hilfe!

Zum einem könnt ihr hier in den Kommentaren unterzeichnen und damit öffentlich zeigen, dass wir viele sind.

Aber wir haben da noch ein Anliegen:

Er wird zwar einmal im Original an die entsprechende Stelle der EU
versendet, aber damit wir wirklich gehört werden, möchte ich euch bitten, diesen Brief zu kopieren (copy and paste) und ihn an eure EU-Abgeordneten zu schicken.
Bitte vermerkt hier in den Kommentaren, welche Abgeordneten (+ Angabe Bundesland) schon angeschrieben wurden. Gerne auch doppelt und dreifach.
Es soll nur darum gehen, dass wir sehen, welche Abgeordneten und Bundesländer noch ausstehen. Optimal wäre es, wenn jeder EU-Abgeordnete mindestens eine Fassung des Briefes erhält.
http://www.europarl.de/de/europa_und_sie/das_ep/abgeordnete.html

Gerne kann dies auch in den anderen EU-Staaten verbreitet werden. Je mehr, desto besser.
Da…

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Offener Brief an die Vorsitzende von Autismus Deutschland

Autland Nürnberg

Sehr geehrte Frau Kaminski,

Sie sind seit vielen Jahren Vorsitzende des Bundesverbandes Autismus Deutschland. Wann immer es in der öffentlichen Debatte um Autismus geht, haben Sie die Chance zu Wort zu kommen. Sie, als Elternvertretung, behaupten nach wie vor, dass Sie die Interessen von autistischen Menschen in Deutschland vertreten. Sie haben dabei, durch jahrelange Arbeit, eine Bekanntheit und Reichweite erlangt, die eine große Chance bedeutet. Sie haben das Privileg, gesehen zu werden und damit die Möglichkeit, die Wahrnehmung von Autismus und autistischen Menschen in der Öffentlichkeit zu verändern.

Doch statt Ihre Position dazu zu nutzen, autistischen Menschen die Chance zu geben, für sich selbst zu sprechen, sprechen Sie lieber über unsere Köpfe hinweg über uns. Das nennen Sie dann „uns eine Stimme verleihen„. Als hätten wir nicht bereits eine eigene! Als wären wir, nur weil wir anders oder garnicht mit gesprochenen Worten umgehen, nicht in der Lage für…

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#WirsindAutismus: Nein, seid Ihr nicht und diese Kampagne basiert auf massiver Fehlinformation

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Der Ursprung dieser Kampagne ist hier zu finden. Anlass war der Kongress des Bundesverbandes Autismus e.V. in Dresden, der am vergangenen Wochenende statt gefunden hat. Der @Querdenkender hat von dort berichtet. Die Reaktionen auf seine Berichte haben eine seltsame Eigendynamik bekommen. Mittlerweile gibt es ca. ein Dutzend Blogposts von Autisten, die zwar nicht am Kongress teilgenommen haben, aber ganz genau zu wissen scheinen, was dort passiert ist. Ich muß sagen, daß ich von den Ausmaßen, die es zum Teil nimmt, wirklich schockiert bin. Da tauchen ein Haufen Texte auf, die wirken schon fast wie von einander abgeschrieben, Fakten findet man wenige, aber Mutmaßungen und Übertreibungen. Also genau jene fatale Mischung, die wir einst zum Beispiel nach dem Auroraamoklauf kritisiert haben. Weiterlesen

Autismus und Presse

Seit letztem Jahr arbeite ich für die Firma Auticon bei Vodafone. Kurz nachdem ich dort angefangen habe, hat SAP in einer Pressemitteilung veröffentlicht, daß sie in Zukunft einen gewissen Anteil an Autisten einstellen wollen. Daraufhin wurde auch der Kooperation von Vodafone und Auticon sehr viel Aufmerksamkeit zuteil gelassen. Eines der letzten Ergebnisse der Pressebesuche wurde heute auf ARTE gezeigt, den Beitrag kann man sich jetzt in der ARTE Mediathek anschauen.
Über den Zeitraum von ca. einem halben Jahr gab es also wirklich regelmäßig Anfrage seitens der Presse. Im Nachhinein stehe ich dem, was dabei produziert wurde mit sehr geteilter Meinung gegenüber. Wir (mein Jobcoach von Auticon, der zuständige PR-Mensch bei Vodafone sowie meine autistischen Kollegen) hatten uns zum Ziel gesetzt, Autismus mal in einem positiven Licht zu präsentieren im Gegensatz zu den sonstigen Artikeln die gerne Verknüpfungen zu Geisteskrankheit und Gewalttaten ziehen. Ich wollte mir dabei keinen Falls anmaßen, für Autisten zu sprechen, bin mir aber auch bewußt, daß ich in den Augen der NTs, die die Sendung schauen, natürlich Autismus repräsentiere. Vodafone stand bei meinen PR-Aktivitäten immer hinter mir und hat mich dabei unterstützt, meine Position zu vertreten. Bei der inhaltlichen Gestaltung hatten wir (also die autistischen Consultants) freie Handhabe und die Termine waren so koordiniert, daß wir zu keinem Zeitpunkt mit der Presse alleine waren.
Unterm Strich gab es so gut wie keinen Bericht, der mich so richtig zufrieden gestellt hat, von der BBC mal abgesehen. Ich hätte gerne die Botschaft transportiert, daß Autismus lediglich eine Variante menschlichen Seins ist, daß wir aber ganz normale Menschen sind, die einfach in anderen Bereichen Rücksichtnahme benötigen, als die meisten Menschen. Allerdings trägt fast jeder Artikel einen ordentlichen Schuß Sensationalismus in sich und es bleibt immer irgendwie ein wenig das Gefühl, daß man ausgestellt wird. Außerdem enthält jeder Bericht mindestens einen größeren sprachlichen Faux-Pas wie „Autismus ist ein Gendefekt“ oder so.
Vielleicht ist das aber auch einfach dem Umstand einer profitgetriebenen Presselandschaft geschuldet: ohne Sensation verkauft es sich nicht. Jedenfalls fehlt mir nach dem ich jetzt einen Haufen Beiträge gesehen habe, an denen ich selbst beteiligt war, einfach völlig die kritische Distanz. Ich würde aber gerne mal ein bißchen Feedback von anderen autistischen Menschen bekommen. Deshalb habe ich hier noch mal einen kleine Liste mit ein paar Beiträgen zusammen gestellt. Wie findet Ihr die Berichte? Seit Ihr mit der Darstellung von Autismus einverstanden? Ich höre mir gerne auch Kritik zu meinem Auftreten an, bedenkt aber bitte, das ich natürlich keinen Einfluß darauf hatte, welche meiner Wortbeiträge jetzt wie in Szene gesetzt wurden. Bitte verteilt den Artikel auch weiter, wenn ihr Lust habt.

Political Correctness zersetzt jegliche Zwischenmenschlichkeit

In einem just veröffentlichten Text schreibt Sybille Berg darüber, wie Political Correctness ihr die Interaktion mit anderen Menschen verleidet: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kolumne-von-sibylle-berg-ueber-politische-korrektheit-a-942246.html

Das ist sehr mutig, denn sie selbst hat keine augenscheinliche Behinderung. Damit macht sie es den Shitstormern einfach, liegt doch hier der Vowurf nahe, sie würde ihr „Privileg“ ausnutzen um „Schwächeren“ etwas vorzuschreiben. Ich finde aber, daß sie ein wichtiges Thema anspricht, was sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung etwas angeht.
Für den politisch korrekten Umgang mit einer Minderheit gibt es in Deutschland ein festes Regelwerk. Bevor man mit der Minderheit in Kontakt tritt, sollte man sich an geeigneter Stelle (z.B. die Webseite einer Organisation, die sich dieser Minderheit widmet) über korrekte Sprach- und Umgangsregeln informiert haben. Wenn man dann auf die Minderheit trifft, soll man in unterwürfiger Demut das zuvor erlente Programm abspulen. Hat das dann überhaupt noch etwas mit zwischenmenschlichem Austausch zu tun oder ist das schon Maschinenwinter? Weiterlesen

Alice Schwarzers Prositutions Appell im Remix

Das System Hartz IV ist Ausbeutung und zugleich Fortschreibung der traditionell gewachsenen Ungleichheit zwischen Besitzenden und Besitzlosen (und Ländern/Kontinenten). Das System Hartz IV degradiert Menschen zum käuflichen Geschlecht und überschattet die Gleichheit der Menschen. Das System Hartz IV brutalisiert das Begehren und verletzt die Menschenwürde von Männern und Frauen – auch die der sogenannt „freiwilligen“ Arbeitslosen.

Darum fordern wir von Politik und Gesellschaft:

  • Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Markt und Kapital schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Menschen schützt.
  • Aufklärung über die Folgen von Sklavenhandel und Zeitarbeit bereits in den Schulen etc.
  • Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Entscheider aus Politik und Wirtschaft; also der Menschenkäufer und Investmentbanker, ohne die dieser unmenschliche Markt nicht existieren würde.
  • Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung von Lohnarbeit (z.B. Einführung BGE) führen.

Ein menschenwürdiges Leben ist denkbar.

Global Addiction Conference Pisa 2013 – Part II

Piratige Drogen- und Suchtpolitik

Einer der Schwerpunkte an Tag 2 war das Thema Kosteneffizienz. Kosten in der Medizin sind ein schwieriges Thema. Die Frage, welchen Wert ein Menschenleben hat und wieviel Geld man bereit ist zu investieren um es zu retten, ist eine Frage, mit deren Beantwortung der Orthonormalbürger sich glücklicherweise nicht plagen muß. Allerdings sind medizinische Ressourcen natürlich begrenzt und deshalb muß man sich Gedanken machen, wie man sie sinnvoll verteilt. Auf der Konferenz wurde unter dem Motto „Cost as benefit forgone“ ein Modell vorgestellt, was Prävention und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt.

Chronische Krankheiten (zu denen Suchterkrankungen zählen) sind in der Regel progressiv, das heißt, daß sie sich mit der Zeit verschlimmern. Die Kosten der Behandlung erhöhren sich ebenso mit fortgeschrittener Schwere der Krankheit. Das läßt sich am Beispiel einer Opiatabhängigkeit sehr gut illustrieren. Die benötigte Dosis steigt mit jedem Konsum, der Verweil im Milieu erhöht das Risiko einer Ansteckung mit einer…

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